Liebe Leser des Mühlrads. Die neue Ausgabe Band 65/2023 ist erschienen. Der Preis beträgt 16,00 Euro.

Erhältlich ist es an folgenden Stellen:

Bücher Herzog im Geigerhaus, Mühldorf Stadtplatz 29-31

Buchhandlung Rupprecht, Mühldorf Stadtplatz 46 A

Meinrad Schroll, Bräugasse 31, 84453 Mühldorf a.Inn

Schreibwaren Stecher GbR, Stadtplatz 17, 84494 Neumarkt-Sankt Veit

Stadt Mühldorf, Stadtarchiv, Onlineshop: https://www.muehldorf.de/131-Shop.html

Der Geschichtsverein Heimatbund Mühldorf e. V. bildete das Schlusslicht des diesjährigen Ferienprogramms. An sechs Stationen in den schönsten Altstadtwinkeln der Kreisstadt befassten sich die interessierten und wissbegierigen Kinder mit Themen rund um die Ritterzeit. Neben Ringelstechen „Auf der Wies“ und „archäologischen Ausgrabungen“ vor dem Haberkasten, wartete dort im ersten Stock eine einmalige Ausstellung zur Ritterschlacht von 1322 auf die Kinder. Mit großen Augen horchten sie den Erzählerinnen und Erzählern und berichteten auch begeistert von eigenen Referaten zu Ritterthemen. Auf der Wiese hinter dem Haberkasten erwartete die jungen Geschichtsforscher eine besondere Station mit „echten“ Erhartinger Rittern. Dass so eine Rüstung nicht gerade ein Federgewicht hat, konnten die Interessierten ausprobieren. Im Rathaus erklärten Mitarbeiter des Stadtarchivs die beiden Kontrahenten der Ritterschlacht 1322, Ludwig und Friedrich. An einer weiteren Station wurde der Verlauf der letzten Ritterschlacht auf deutschem Boden erläutert. Auch Erwachsene blieben stehen und folgten mit Interesse den Ausführungen. Natürlich durfte auch das Bild der Schlacht an der Frauenkirche nicht fehlen. Wer ist nun Ludwig und wer Friedrich? Woran kann man den Sieger erkennen?

Dass diese Veranstaltung den himmlischen Segen genoss, war klar: Genau zum Ende hin begann der angesagte Regen und sowohl Teilnehmerinnen und Teilnehmer als auch die Veranstalter konnten zufriedenen Gemüts „die Ritterzelte abbrechen“. Wir freuen uns auf’s nächste Mal!

Christina Kolm

Der Geschichtsverein Heimatbund Mühldorf e. V. bildete das Schlusslicht des diesjährigen Ferienprogramms. An fünf Stationen im Altstadtbereich lernten die Kinder die Arbeits- und Handlungsweisen früherer Handwerker kennen. Das Kreismuseum stellte zum Thema „Zunftwesen“ u. a. alte Truhen und Zunftzeichen zur Verfügung, um den Einblick in die Aufgaben und das Wesen der Zünfte zu untermalen. Dort, im neuen Werkraum, wurden die Teilnehmer in die ersten Schritte des Buchdrucks eingeführt. Es war gar nicht so einfach, seinen Namen in Spiegelschrift zu setzen, damit er anschließend richtig gedruckt werden konnte. Ein verkleideter Bader erzählte von medizinischen Hilfen in früheren Zeiten. Am Stadtplatz fertigte ein echter Seiler zusammen mit den Kindern feste Stricke. Beim damaligen Schäfflermeister auf der Wies erfuhren die Teilnehmer mehr vom Handwerk der Fassmacher und probierten mit einem Schäffler des TSVs in Zunftkleidung die ersten Schritte des Zunfttanzes aus. Ein dreifaches „Vivat hoch, hoch, hoch!“ für diese gelungene Veranstaltung.

Der Geschichtsverein Heimatbund Mühldorf trauert um seinen langjährigen Schriftleiter Josef Steinbichler. Mit Band 21 (1979) übernahm Josef Steinbichler die Redaktion des Mühlrads und gab dieser Publikation mit seinem Engagement und seiner gewinnbringenden Persönlichkeit wesentliche Impulse. Wie bei seinen beiden Vorgängern, Prof. Benno Hubensteiner und Hans Gollwitzer, war das „Mühlrad“ das zentrale Publikationsorgan für die Geschichte des Landkreises Mühldorf. Für Josef Steinbichler waren es die „kleinen Mosaiksteinchen der Heimatgeschichte“ aus denen sich „Geschichte im eigentlichen Sinn“ zusammensetze. Aus diesem Grund war die Auswahl an Themen, die im Mühlrad bearbeitet wurden, äußerst bunt und vielfältig. So konnte man im „Mühlrad“ Aufsätze zur Kunstgeschichte, Volkskultur, Wirtschafts- und Sozialgeschichte, Familien- und Literaturgeschichte lesen. Auch an das heikle Thema „Zeitgeschichte“ wagte sich Steinbichler heran und veröffentlichte 1980 den „Kriegs- und Einmarschbericht“ des damaligen Niedertaufkirchener Pfarrers. Ein Jahr später war es dann Peter Müller, der seine ersten Forschungsergebnisse zum KZ-Außenlagerkomplex Mühldorf im Band 23 des Mühlrads publizierte. Als Schriftleiter hatte Josef Steinbichler das Gespür und Feingefühl, Autoren für spannende Beiträge zu gewinnen. Die Leser dankten es ihm! Eine Auflagenzahl von 2.000 Stück, hervorragende Besprechungen in Fachpublikationen und gut besuchte Veranstaltungen bei der alljährlichen Präsentation des Jahrbuchs, ließen das „Mühlrad“ zu einem Aushängeschild für die Arbeit des Geschichtsvereins Heimatbund Mühldorf werden. Aber nicht nur als Schriftleiter des „Mühlrads“ hinterließ Steinbichler Spuren. Er selbst veröffentlichte in „seinem Mühlrad“ 32 Beiträge (!), die sich mit der Heimatgeschichte des Landes an Isen, Rott und Inn beschäftigten. Im Jahr 2006 zog er sich aus der Redaktionsarbeit des Mühlrads zurück. In 28 Jahren hatte er 27 Ausgaben des Mühlrads redaktionell mit viel Umsicht und Fleiß betreut und das „Mühlrad“ über die Landkreisgrenzen hinaus zum Leuchten gebracht. Sein profundes Wissen und Können bei der Redaktionsarbeit brachte er auch in weiteren Publikationen des Geschichtsvereins-Heimatbund Mühldorf ein. So erschien z.B. 1993 unter seiner Schriftleitung das Buch „Die Schlacht bei Mühldorf. 28. September 1322. Ursachen-Ablauf-Folgen“, das schnell vergriffen war und neue heimatgeschichtliche Erkenntnisse zum Schlachtort lieferte. Seinen Wunsch, den Josef Steinbichler 1979 im Vorwort des Mühlrads formulierte, „dass auch die Heimatgeschichte ein gutes Lesen abgeben kann“ und dass es Ziel sein muss bei den Lesern des Mühlrads „ein historisches Bewusstsein zu wecken“, dürfte zweifellos in Erfüllung gegangen sein.

Im Mühlrad finden Sie Beiträge zur Geschichte des Landes an Isen, Rott und Inn.